Mein Name ist Kurt Dannenberg und ich trete an, um Oberbürgermeister unserer Stadt Gera zu werden.
Gera ist mir sehr ans Herz gewachsen. Durch meine Arbeit in der Stadtverwaltung und in der Verantwortung als Finanzbürgermeister der Stadt sind mir in den letzten Jahren aber viele Dinge aufgefallen, die wir einfach besser machen können und müssen.
Unser Gera ist eine Stadt, die alles hat, um das florierende Oberzentrum in Ostthüringen zu sein. Wir haben eine zentrale geografische Lage mitten in Deutschland, sind von Grün umgeben und haben einen großen Fluss, der die Stadt durchzieht. Wir haben Geschichte und Tradition, ein großartiges Theater, ein sehr vielfältiges Vereinswesen, abwechslungsreiche Architektur, bezahlbaren Wohnraum und noch viele weitere lebenswerte Faktoren.
Aber irgendwie ist der Wurm drin!
Wir sind das Schlusslicht bei den Arbeitslosenquoten, auch weil wir es versäumt haben, frühzeitig die Weichen für ein Stadtmarketing zu stellen und viele Ansiedlungen vermöglicht wurden. Man gewinnt den Eindruck, dass es eher um die Befriedigung von Interessen von Lobbyisten und um Prestigeprojekte geht.
Wie ist es dazu eigentlich gekommen?
Es wäre mühsam, für all das Erklärungen zu suchen und zu finden. Es bringt ja nun auch nichts mehr. Lassen Sie uns lieber gemeinsam nach vorne schauen und uns auf das konzentrieren, was vor uns liegt.
Als Soldat habe ich gelernt, dass man nur gemeinsam im Verband erfolgreich ist. Den Superhelden aus dem Kino, der alles kann, kann ich Ihnen nicht bieten. Aber ich biete Ihnen einen vielfältigen Erfahrungsschatz aus meinen Ausbildungen und unterschiedlichsten Einsatzbereichen. In Gera war ich Kommandeur des Panzerpionierbataillon 701 und habe dort nicht nur Brücken bauen gelernt, mich ehrenamtlich für die Stadt, für Sport und Kultur in Gera engagiert. Ich kann Ziele definieren und Menschen zusammenführen, die „Bataillone aufstellen“, um einen militärischen Begriff zu verwenden. Gera braucht Ziele und wir Menschen brauchen Motivation, um diese Ziele gemeinsam zu verwirklichen. Nur gemeinsam sind wir stark.
Die größte Herausforderung ist das Funktionieren unserer Stadtverwaltung. Ja, da wird viel geschimpft und ist viel Frust auf beiden Seiten. Ich kann Ihnen aber eins versichern, in den 10 Jahren, die ich im Geraer Rathaus arbeite, habe ich sehr viele wirklich engagierte Mitarbeiter kennengelernt. Mir ist allerdings aufgefallen, dass oft die Abteilungen nicht ineinander greifen, einfach falsch zusammengesetzt oder auch besetzt sind. Wie ein Getriebe, welches nicht richtig funktioniert. Verwaltung braucht Führung, Mitarbeiter brauchen Verlässlichkeit und Vertrauen. Wenn das nicht gegeben ist, entsteht Selbstverwaltung, verselbständigen sich Bereiche und entstehen Doppelstrukturen.
Ich trete an mit dem Wissen, dass in den nächsten 5 Jahren ein großer Teil der Mitarbeiter in den Ruhestand gehen wird. Und dass ohne einen guten Plan für die Organisation und Personalentwicklung der Verwaltung vorliegen zu haben. Für den ist der Chef, also der Oberbürgermeister, zuständig. In den letzten Jahren wurde das Personalbudget wiederholt überzogen, obwohl nicht einmal alle Stellen besetzt sind. Das geht einfach nicht. Die meisten augenscheinlichen Probleme sind nur die Symptome einer nicht richtig zusammen wirkenden Verwaltung. Das will ich ändern. Gera muss wieder interessant sein, damit wir in Unternehmen und unserer Verwaltung auch zukünftig die Besten gewinnen können. Die Arbeitsplätze müssen modern sein und die Arbeitsmittel auch. Der demografische und technologische Wandel muss uns gelingen. Noch mal 6 Jahre Zeit im gegenwärtigen Zustand haben wir nicht.
Ich stehe für Sachverstand und klare Linie.
Kurt Dannenberg